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Die rohstoffproduzierenden Länder waren selbst überrascht von dem hohen Ertrag und Liquidationsgewinn. All diese Gelder flossen daher zurück zu den Banken in die Industriestaaten und führten dort zu einer hohen Liquiditätslage. Bezeichnet wurden diese rückströmenden Gelder damals mit Petrodollar. Die Liquidität der Banken war daher überbordend. Die Banken mussten die überschüssige Liquidität los werden und öffneten die Möglichkeiten zur Kreditaufnahme. Da die Kreditaufnahme so leicht war, wurde von staatlicher Seite, von den Unternehmen und von den Privaten in umfangreicher Kredite aufgenommen. Die Kredite hatten eine eher kürzere Laufzeit. Infolge der einsetzenden Inflation und dem dadurch steigenden Zinsniveau konnten daher die steigenden Zinssätze sehr schnell weitergegeben werden. Dies führte zu einem innerhalb kurzer Zeit exponentiellen Anstieg der Finanzierungskosten der Kreditnehmer.
Selbst die Förderländer nahmen in hohem Maße zusätzlich zu den Einnahmen aus den Rohstoffverkäufen Kredite auf. Sie gingen von weiter steigenden Rohstoffpreisen aus, aus denen heraus die Kredite zurückgezahlt werden könnten. Diese Rechnung ging nicht auf. als Anfang der 80er Jahre die Rohstoffpreise erheblich sanken. So erklärte sich das Ölförderlang Mexico im August 1982 für zahlungsunfähig. Auch Argentinien und Brasilien kam in die Krise. Um eine Sanierung zu ermöglichen, mussten ab 1985 erhebliche Beträge der Schulden erlassen und daher abgeschrieben werden.
Teilweise wurden die Forderungen gegen die zahlungsunfähigen Staaten verbrieft und gegen erheblichen Abschläge weiterverkauft. Die erheblichen Abschreibungen der Banken konnten aber dann durch den Konjunkturaufschwung ab 1983 und die dadurch verursachten Gewinne wieder getilgt werden.
Die Zeit von Anfang der 70er Jahre bis Anfang der 80er Jahre war also dadurch geprägt, dass das internationale Finanzsystem kurz vor dem Zusammenbruch stand, aber gerade durch eine weltweite Aktion noch verhindert werden konnte.