Soft Skills zur Unternehmensführung
Ein erfolgreicher Unternehmensführer muss über zwei zentrale Eigenschaften verfügen, nämlich über Hard Skills und über Soft Skills. Zu den Hard Skills gehören die berufstypischen Fähigkeiten. Je besser z.B. ein Brückbauingenieur weiß, was er bei der Konstruktion und der Statik der Brücken zu beachten hat und wie die physischen Kräfte zueinander wirken und in Ausnahmefällen wirken können, desto besser ist sein Produkt und desto erfolgreicher ist das Unternehmen, für das er tätig ist. Wer mit solchen exzellenten Fähigkeiten, wer also mit solch hervorragenden Hard Skills bestückt ist, wird als Führungskraft und Unternehmer meist dennoch scheitern, wenn er nicht genauso gute Soft Skills hat.
Soft Skills betreffen die persönlichen Eigenschaften, insbesondere die Führungsqualitäten. Große Brückbauprojekte lassen sich nicht stand alone durchführen. Man ist eingebettet in ein weit verzweigtes Team von Kollegen und Mitarbeitern. Man muss das Vertrauen dieser Personen gewinnen, muss sich verständlich machen und überzeugen können und muss als reife Person erscheinen.
Es lässt sich gut darüber diskutieren, ob Hard Skills oder ob Soft Skills für den Erfolg eines Unternehmers oder einer anderen Führungskraft wichtiger sind, bzw. in welchem Verhältnis diese Skills zueinander stehen sollten. Mit guten Argumenten lässt sich dabei behaupten, dass bei Führungskräften die Soft Skills den wichtigeren Teil der Qualifikationen aufweisen müssen. Denn wer in seinen persönlichen, sozialen und methodischen Kompetenzen überdurchschnittlich gut ist, kann enorme Mengen an Hard Skills des von ihm geleiteten Teams für das Projekt gewinnen und aktivieren. Die Hard Skills der Führungspersonen müssen in diesem Falle nur den Stand erreichen, dass sie wissen, welche fachlichen Eigenschaften für das bestimmte Projekt notwendig sind und sie zudem beurteilen können, ob und in welchem Maße das Arbeitsergebnis erreicht wurde und den Erfolg des Projekts fördert. In jedem Falle müssen Hard und Soft Skills der Führungspersonen ausbalanciert sein. Es muss also eine „Balance to win“ vorliegen. Es gibt Führungspersonen, die über enorme Hard Skills verfügen und eher stand alone das Unternehmen zum Erfolg verhelfen. Es gibt aber auch Führungspersonen, die über lediglich durchschnittliche Hard Skills verfügen, die es aber schaffen, das enorme Wissen der Mitarbeiter und ihre vorhandenen Hard Skills zu aktivieren.
==> Siehe hierzu unser Beispiel zur Schöpfung von stillem Wissen.
Die Soft Skills werden grundsätzlich in drei Bereiche unterschieden, nämlich
- in die persönliche Kompetenz,
- in die soziale Kompetenz und
- in die methodische Kompetenz.
Zu den persönlichen Kompetenzen zählen Eigenschaften, die eine Führungsperson als reife Person in Erscheinung treten lassen, die mit sich selbst im Einklang steht, also frei von Widersprüchen steht und die Sicherheit und Vertrauen nach außen ausstrahlt. Hierzu gehören auch Freude am Leben und die Neugier, Neues zu lernen und neue Erfahrungen zu machen.
Zu den sozialen Kompetenzen gehören insbesondere die Empathie, also das Vermögen, sich in die Empfindungen anderer Menschen einfühlen zu können, der Umgangsstil und die eigene Kritikfähigkeit.
Und zu den methodischen Kompetenzen gehören die analytischen Fähigkeiten, komplexe Vorgänge in den Strukturen begreifen und diese anschaulich vermitteln zu können.
Diese Fähigkeiten stehen nicht getrennt neben einander, sondern überschneiden sich und beeinflussen sich gegenseitig. Zentrale Eigenschaften sind die persönlichen Kompetenzen. Denn je reifer die persönlichen Kompetenzen werden desto reifer werden auch die sozialen Kompetenzen. Je weniger innere Widersprüche bestehen, desto klarer können komplexe Strukturen freigelegt werden, desto klarer ist die Kommunikation in der sozialen Gemeinschaft und desto klarer können soziale Ereignisse wahrgenommen werden, mit der Folge einer größeren Empatie im Hinblick auf die Belange und Bedürfnisse der Mitglieder der sozialen Gemeinschaft.