Was ist die Aussage des folgenden Zitats?

Das ist wie zwischen Skylla und Charybdis.

Redewendung

Die Redewendung „zwischen Skylla und Charybdis“ beschreibt eine Situation, bei der man zwischen zwei unmittelbar bedrohlichen Gefahren hindurch muss. Es bezeichnet eine auswegslose Situation, bei der man auf jedem Weg verliert. Man ist also der einen oder der anderen Gefahr ausgesetzt und kann nur entscheiden, welche Gefahr man einzugehen bereit ist.

Skylla und Charibdis sind zwei Meeresungeheuer aus der griechischen Mythologie und leben in der Meeresenge von Messina, also zwischen dem nord-östlichen Teil von Sizilien und dem Festland, nämlich Kalabrien. Skylla wurde in ein Meeresungeheuer verzaubert und hat den Oberkörper einer jungen Frau und einen Unterleib, der aus sechs Hunden bestand. Sie wurde ein wildes Tier, das sich für das ihr angetane Unrecht an den in der Meeresenge von Messina vorbeikommenden Seefahrer rächen wollte und mit ihren sechs Köpfen und dreifachen Zahnreihen fraß sie jeden, der in ihre Nähe kam.

Gegenüber von Skylla auf der Seite von Kalabrien lebte in dieser Meeresenge Charybdis, die täglich dreimal das Meereswasser einsog und sodann in tosender Weise wieder ausstieß. Dies hatte zur Folge, dass vorbeifahrende Schiffe versenkt wurden und untergingen.

Odysseus musste durch diese Meeresenge. Er entschied sich, den Weg an der Charybdis zu vermeiden, weil das bedeutet hätte, dass er mit seinem Schiff und der gesamten Mannschaft untergehen würde. Der Weg an der Skylla vorbei erschien ihm als der Weg mit dem geringeren Risiko und Schaden. Es fielen auf diesem Weg sechs Seefahrer von Odysseus zum Opfer. Das Schiff, seine übrige Mannschaft und er waren aber gerettet.

Ein Unternehmensführer steht wie Odysseus oftmals ebenso vor solchen Entscheidungen, bei denen es keinen Weg gibt, um Schaden zu vermeiden, es aber Wege gibt, bei denen der Schaden kleiner ist als auf dem anderen Weg. Welcher Weg welchen Schaden verursacht bedarf einer eingehenden Analyse der Situation und mittels dem Planungsmodell der Szenarioplanung ist dann gedanklich der eine und der andere Weg zu gehen, um zu sehen, welcher weiteren Gefahren der eine oder andere Weg bringt und wie hoch der Schaden dann ist.

Hierzu folgendes Beispiel: Ein Unternehmen in der Rechtsform der GmbH steht kurz vor der Zahlungsunfähigkeit und dem Zwang, aus rechtlichen Gründen, die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragen zu müssen. Die Gesellschafter haben die Möglichkeit, dem Unternehmen noch weiteres Eigenkapital zuzuführen. Es ist jedoch fraglich, ob man dann gutes Geld dem schlechten hinterherwirft. Deshalb ist genau zu analysieren, wie sich die Sachlage entwickelt, wenn die GmbH Insolvenzantrag stellt oder wenn die Gesellschafter noch weiteres Kapital dem Unternehmen zuführen und mit diesem ins Risiko, also in die Gefahr gehen, dass dann auch dieses Kapital verloren ist.